Japan, 1958
Regie: Toshio Masuda
Ex-Gangster Tachibana betreibt eine Bar in Udaka, einer kleinen Industriestadt im Westen Japans. Vor langer Zeit wurden er und seine Kumpanen Shimbara und Terada zufällig Zeugen eines Mordes, während sie ihren eigenen Geschäften nachgingen. Als der Mörder, der Gangsterboss Katsumata, von der Polizei zunehmend bedrängt wird, unternimmt Shimbaya einen Erpressungsversuch und wird daraufhin ebenfalls von Katsumatas Leuten ermordet. Tachibana und Terada müssen sich entscheiden, ob sie lieber still zusehen wollen oder ob sie der Polizei bei den Ermittlungen helfen und dabei ihren Kopf riskieren.
Nach dem vielversprechenden Einstieg in die Nikkatsu-Reihe, ist dieser Film der erste Dämpfer. Nur etwa ein Jahr nach “I Am Waiting” entstanden, wirkt der Streifen aber deutlich angestaubter und älter. Futsch sind die Arschcoolen Noir-Elemente und das Adrenalin, stattdessen haben wir es hier mit einem recht konventionellen Kriminalfilm zu tun.
Zwar schafft er es, seine Story schlüssig und ohne übermäßige Längen zu erzählen, die Summe der einzelnen Teile ergibt am Ende aber leider nur routiniert inszenierten Genre-Standard. Zu keinem Zeitpunkt schafft Regisseur Toshio Masuda (unter anderem auch verantwortlich für die Regie von “Tora! Tora! Tora!” und der Kozure Okami-Fernsehserie) es, wirkliche Spannung aufzubauen, zu vorhersehbar und ausgelutscht ist die Handlung, die visuelle Umsetzung weiß auch nicht zu überraschen. Das etwas hölzerne Spiel der Darsteller und einige unglaublich pathosbeladene Klischeedialoge machen das ganze dann auch nicht besser.
Viel mehr Worte mag ich an den Film jetzt auch nicht verschwenden. Der Streifen ist kein richtiger Stinker, auch wenn ich jetzt vielleicht den Eindruck erweckte. Er ist solides Handwerk und man kann durchaus 90 Minuten seines Lebens daran verschwenden ohne dass Langeweile aufkommt. Ihm fehlt nur das gewisse etwas, um aus dem Genre-Einheitsbrei herauszuragen. Kann man sich geben, muss man aber nicht.
Wertung: 6/10
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