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Perhaps Love (Yue Goh Oi)

IMDB/OFDB

Hongkong 2005

Regie: Peter Chan

Ohje, das war ja mal gar nix.

Das ganze fängt durchaus vielversprechend an. Nach einigen einleitenden Worten des Erzählers wird der Zuschauer kopfüber in eine surreal anmutende Musicalwelt geworfen, mit knallbunten Zirkusperformances und überhaupt so ziemlich jedem Kitsch, den man an einem Filmset unterbringen kann. Als genau so ein Filmset entpuppt sich die Szenerie dann auch, und ich denke mir: Toll, auch noch ein Film im Film. Was soll denn da noch schief gehen?
So einiges, denn die ersten Minuten des Films entpuppen sich bald als reines Blendwerk, versprechen einem eine außergewöhnliche Bilderreise, münden dann aber leider nur in eine todlangweilige (Dr[ei]ecks-)Beziehungs-Schmonzette und eine Überdosis Kitsch.

Der abgebrannte Filmstudent Lin Jian-dong (gespielt vom in Hongkong-Blockbustern scheinbar unvermeidlichen Takeshi Kaneshiro), der eine Karriere als Schauspieler anstrebt, verliebt sich in die Nachtklubsängerin Sun Na. Die beiden ziehen zusammen, Sun Na fällt eine Karriere als Schauspielerin zu und Lin Jian-Dong versucht erfolglos als junger Regisseur Fuß zu fassen. Bald brennt Sun Na mit dem erfolgreichen Regisseur Nen Wie durch. Sun Na wird als Schauspielerin berühmt und vergisst Lin. Der wiederum kommt nicht darüber hinweg, aber auch ihm steht eine steile Karriere als Schauspieler bevor.
Als beide im Rahmen der Dreharbeiten eines Musicalfilms wieder zusammentreffen, bei dem Nen Wie die Regie führt, kommt die alte Rivalität wieder zum Vorschein und beide führen einen erbitterten Kampf um Sun Na’s Liebe für sich zu gewinnen.

Yo, und das ist dann auch alles, was der Streifen unter der knalligen Oberfläche zu bieten hat: Knapp zwei Stunden aalglattes Rumgebitche, das in irgendeiner drittklassigen Telenovela besser aufgehoben wäre.
Im Vorfeld faselte irgendein begeisterter Reviewer etwas davon, der Film würde durch seine Musicalsequenzen an Tiefe gewinnen, oder gar so ewtas wie eine Metaebene hinzufügen. Tja, das beabsichtigt der Film wohl auch, aber aber bei genauerer Betrachtung sind diese Szenen einfach nur irrelevant und fügen dem Film als reines Schmuckwerk nicht mal eine Pissstrahlbreite an Tiefe hinzu, sie führen lediglich die auch so schon überkitschige Story (die wir ja schon kennen) noch mal als überzuckerte Zirkusnummer auf und führen zu keinen neuen Erkenntnissen. Aber wenn man unbedingt meint, durch pissen ins Nichtschwimmerbecken den Wasserstand zu erhöhen…

Irgendwie erscheinen mir Filme wie dieser als eine gerechte Strafe für das versnobte Arthousepublikum, genau die Zuschauergruppe die auf sowas gern anspringt. Man kann sich damit etwas reintun, das oberflächlich wie Kunst aussieht und einen falschen Hauch von Klasse versprüht und muss dabei sein Gehirn nicht viel mehr anstrengen als bei der letzten Marienhof-Folge.

Wertung: 5/10

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