Japan,1978
Regie: Kinji Fukasaku
Obwohl im Laufe der 70er Jahre das Interesse an Jidai Geki- und Chanbara-Filmen stark zurückging, verfilmte Kinji Fukasaku 1977/-78 eine ganze Reihe klassischer Samuraischinken, jeweils mit Sonny Chiba in einer wichtigen Nebenrolle und als Co-Regisseur für die Actionszenen an Bord. Zwei Experten in ihrem Fach also, die uns kurz zuvor bereits “Shogun’s Samurai” (auch bekannt als “The Yagyu Clan Conspiracy”) bescherten, und meine hohen Erwartungen wurden auch hier nicht enttäuscht.
Fukasaku transferiert die Story erfolgreich in das Chanbara-Genre, und ein waschechter Fukasaku ist der auch unter dem Titel “The Fall of Ako Castle” bekannte Film obendrein. Er spart sich alles unnötige, lässt alle ausufernden Nebenplots, unnötiges Melodrama und übertriebene Förmlichkeit in den Dialogen aus, er verzichtet auch – wie es Mizoguchi bereits vorgemacht hat – darauf, seine Vorgeschichte in allen Details auszuleuchten. Denn wie wir Kinji Fukasaku halt so kennen, benötigt er auch keinen moralischen oder ideologischen Unterbau, er muss das Handeln seiner Protagonisten nicht um jeden Preis rechtfertigen. Bestimmte Dinge passieren halt, Fukasaku filmt sie ab. Diese Entschlackungskur tut der Verständlichkeit und dem Tempo des Films sehr gut. Wenn er vielleicht auch nicht gerade die kunstvollste und epischste Erzählung der Geschichte ist, so markiert er doch die rasanteste, spannendste und unterhaltsamste – also einfach die rundeste der besprochenen Verfilmungen.
Anstelle von Toshiro Mifune in der ’62er Fassung schlüpft jetzt also Sonny Chiba in dessen Rolle (Mifune ist aber auch wieder in einer unbedeutenden Nebenrolle vertreten), ‘nen großen Unterschied macht das aber nicht. Mifune mag ganz klar der begabtere Schauspieler sein, mit Fukasaku auf dem Regiestuhl kommt es aber vor allem auf ganz andere Dinge an: eine starke Leinwandpräsenz, energiegeladene Performance und ausgereifte Action-Skills, und in genau diesen Disziplinen kann auch unser liebster B-Chiba gleichwertig punkten. Und Gelegenheit dazu hat er reichlich, denn der Actionanteil steigert sich unter Fukasakus Hand erheblich und auch in ruhigeren Momenten liegt immer der nötige Thrill in der Luft; die mit unter drei Stunden Laufzeit stark geraffte Handlung trägt deutlich dazu bei.
Beim Showdown kann Fukasaku dann noch mal so richtig punkten. In seinem typischen verwackelt-dokumentarischen Style ist die Schlacht zwar nicht so edel und nachvollziehbar inszeniert wie in Inagakis bekannter Version, aber nicht weniger gekonnt und nochmal deutlich energiegeladener. Dass diesmal mehr mit Ketchup gekleckert wird, versteht ja sich von selbst. Fukasaku beschränkt sich auf seine Stärken und überzeugt darin. Und genau deshalb ist “Swords of Vengeance” – in seiner etwas dreckigeren, geradlinigeren Form und frei von überflüssigen Harfenklängen – mein bisheriger Favorit.
Wertung: 8/10
Ein Kommentar
I haven’t yet seen this flick, though I’ve been heinarg a lot about its legendary schlockiness. What surprised me was that it has a halfway respectable lead cast (maybe John Agar wasn’t available?). From today’s viewpoint, it does look hilariously dated, but then, as anyone who saw last year’s Cowboys vs. Aliens,’ this seems to be a genre whose cliches, even in spite of high-tech CGI, remain unalterably fixed.
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