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Blogathon 2010: Sechs Filme über Bewegung von Hiroyuki Tanaka a.k.a. Sabu

Einer der ersten Regisseure, für den ich mich vor einigen Jahren im Zuge meines  langsam erwachenden Interesses am japanischen Film begeistern konnte, war Hiroyuki Tanaka, bekannter unter seinem pseudonym Sabu. In den letzten Jahren ist es hierzulande etwas ruhiger um ihn geworden, nachdem der hiesige DVD-Markt eine Zeit lang halbwegs großzügig seinen Output lizenzierte, vermutlich auf der Suche nach dem nächsten großen Hype aus Japan, und Tanaka Stammgast auf deutschen Festivals war. Seitdem habe ich sein aktuelles Schaffen etwas aus den Augen verloren, aber seine relativ mainstreamigen, leichtfüßig-tiefgründigen und unglaublich menschlich warmen Komödien aus der Zeit habe ich sofort ins Herz geschlossen.

Zwei Konstanten finde ich in seinen Filmen. Die eine ist sein Interesse an seinen Normalos, echten Average Joe-Figuren, die er mit geradezu sadistisch anmutender Entschlossenheit, ausgelöst durch unwahrscheinliche Zufälle, in die verzwicktesten Situationen und auf eine Reise in Richtung Selbsterkenntnis schickt. Manche finden ihr Glück, andere gehen unterwegs verschütt, aber alle sind Unterwegs. Da sind wir auch schon bei der zweiten Konstante in seinem schaffen. Der (Fort-)Bewegung. Ob seine Antihelden nun Auto oder Fahrrad fahren, orientierungslos durch die Stadt streifen, rastlos rennen oder sturzbetrunken durch das Nachtleben torkeln, jeder dieser Filme hat den Charakter eines abstrakten Roadmovies, eingeschlossen im persönlichen Mikrokosmos seines jeweiligen Protagonisten.
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Blogathon 2010: Trail of Blood (Mushukunin Mikogami no Jôkichi: Kiba wa hikisaita)

Japan, 1972

Regie: Kazuo Ikehiro

Ok, da müssen wir jetzt durch. Also: Gejagter und schwer verletzter Samurai mit düsterer Vergangenheit findet Zuflucht im Haus von gastfreundlicher Witwe. Samurai verliebt sich und lässt Finger bei lokalen Yakuza liegen um unbehelligt heiraten zu dürfen. Yakuza killen die Frau, Samurai übt Rache. Das war’s dann auch schon, so in etwa.

Also mal mit einfacheren Worten: wir haben es hier mit einem durch und durch mittelmäßigen Chanbara-Vertrer zu tun. Handwerklich durchaus solide, aber frei von jeglichen Überraschungen.  Was soll man dazu schon großes erzählen, abgesehen von der konkreten Umsetzung? Die ist ganz brauchbar. Es passiert genug in diesem Film, um nicht total zu langweilen, aber auch wenig, was einen vom Hocker reißen könnte. Die wenigen Actionszenen sind sogar richtig gelungen und machen Spaß. Von Seiten der Darsteller gibt es so einige Kitschdialoge und den üblichen “jetzt ist er wütend”-Ausflipper zu ertragen.

Es wurden noch ein paar Sequels produziert, vielleicht nimmt die Reihe da noch an Fahrt auf, aber angesichts von soviel lazy writing wie’s der erste Teil einem schon zumutet, hab ich nicht viel Lust, dem weiter nachzugehen. Und auch nicht mal, einen vernünftigen Screenshot zu erstellen, wie ihr seht. :-)

So, das war’s. Ein nicht sehr langes Review für einen nicht sehr erwähnenswerten Film. Kann man sich reintun, wenn man gerade nichts besseres zur Hand hat.

Wertung: 5/10

Blogathon 2010: The Yakuza Papers (Battles Without Honor and Humanity)

Battles Without Honor and Humanity (Jingi naki tatakai) (IMDB/OFDB)

Deadly Fight in Hiroshima  (Jingi naki tatakai: Hiroshima shito hen)(IMDB/OFDB)

Proxy War (Jingi naki tatakai: dairi sensô) (IMDB/OFDB)

Police Tactics (Jingi naki tatakai: Chojo sakusen) (IMDB/OFDB)

Final Episode (Jingi naki tatakai: Kanketsu-hen) (IMDB/OFDB)

Japan, 1973-’74

Regie: Kinji Fukasaku

2007 erschien “Battles Without Honor and Humanity” erstmals in Deutschland auf DVD und ließ mich damals ziemlich ratlos zurück. Was war das bloß für ein seltsames Ding von einem Film, der innerhalb der ersten Viertelstunde schon so viele Charaktere einführt und zur Schlachtbank führt, dass es schon für zwei “normale” Filme gereicht hätte? Der scheinbar auf moralische Werte pfeift, keine Position zum Geschehen bezieht, keinen klaren Helden oder so was wie eine Hauptfigur erkennen lässt und zum Schluss ein unbefriedigendes offenes Ende serviert, als wolle er einem sagen, dass die vergangenen anderthalb Stunden eh vollkommen sinnlos waren?

Ein paar Jahre später bin ich etwas schlauer, ein wenig besser mit dem Werk des Regisseurs (der hierzulande meist nur mit seinem umstrittenen Spätwerk “Battle Royale” in Verbindung gebracht wird) und dem Yakuza-Genre im allgemeinen vertraut und weiß jetzt vor allem auch, dass es sich bei dem Film um den Auftakt einer fünfteiligen Reihe handelt, auf die dann auch noch ein dreiteiliges Sequel folgen sollte. Keine Ahnung was sich die deutschen Publisher dabei gedacht hatten, den Film so außerhalb seines Kontextes zu veröffentlichen, aber jetzt habe ich mir endlich mal die Zeit genommen, dieses ungewöhnliche Epos in voller Länge zu begutachten.
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Blogathon 2010: Question for all the Ninja-Experts out there / Für alle Ninja-Experten

I’m starting this off with a rather selfish request for everyone who’s more into this type of movies than me.

Recently i’ve been looking for great ninja-movies. I am somewhat familiar with all this trashy 80′s style stuff and some parodies, but i’m asking myself if there also are some real treasures out there aside from those cliched Action flicks, because to me, the ninja-related setting sounds just like the kind of stuff that great stories are made of and it seems far too interesting to be wasted only on a number of more or less amusing trash flicks.

So what do you say, ninja-experts? What films (anime is relevant, too…) would you recommend me that are incredibly smart, thrilling and action-packed, or at least one of these things?

So far i’ve seen the “Shadow Warriors” TV-series with Sonny Chiba (which i really liked as soon as i accepted this old TV-style of filmmaking) and “Owl’s Castle”, which i thaught was rather boring. I’m looking forward to your thoughts and recommendations :-)


Ich starte mal nicht ganz uneigennützig, mit einem Aufruf an alle, die mehr Ahnung davon haben als ich.

Ich bin schön länger auf der Suche nach genialen Ninja-Filmen. Ich bin durchaus vertraut mit unmengen trashiger Actionkost aus den 80er Jahren und der einen oder anderen Satire, frage mich aber schon länger, ob da nicht noch etwas mehr gehen muss, denn das Setting rund um die Schattenkrieger ist einfach zu interessant, um lediglich für ein paar mehr oder weniger amüsante Trashgranaten herzuhalten.

Also Ninjaexperten aufgepasst: Was für Filme (Anime passt auch) würdet ihr mir so ans Herz legen, die unglaublich schlau, spannend und actiongeladen, oder auch nur eins davon sind?

Bekannt sind mir bisher u.a. die TV Serie Shadow Warriors mit Sonny Chiba (gefiel mir sehr gut, sobald ich mich mit dem alten TV-Style angefreundet hatte) und, als Versuch eines etwas “ernsteren” Films, “Owl’s Castle”, den ich etwas fade fand. Ich freue mich auf eure Gedanken und Empfehlungen :-)

Japanese Cinema Blogathon 2010

Klaus von Japankino weist gerade auf den diesjährigen Blogathon hin, den Michael von Wildgrounds mal wieder initiiert hat. Da ich selber ja noch ziemlich frisch im aktiven Blogzirkus bin, freue ich mich schon tierisch auf das geballte Textaufkommen und hoffe auch auf wachsende Beteiligung deutschsprachiger Blogs. Dieser und jener haben schon ihre Beteiligung kundgegeben und es würde mich nicht wundern, wenn der da auch noch dazukommt, und über den hier würde ich mich auch sehr freuen. Ich werde die Woche vermutlich mal nutzen um vom gewohnten Reviewkurs abzuweichen und ein paar lose Gedanken, Listen und verschiedenen Krempel rauszuhauen, der sonst nicht so reinpasst, mal schauen.

Das ganze Geht vom 3.-10. November, ich sach mal Feuer frei!

Engelspenisse

Auf das kollektive Unterbewustsein des Netzes ist immer Verlass. *Arschbrand*
Das stelle ich schmunzelnd fest wenn ich mir die Top-Suchanfragen anschaue, die verwirrte Genossen auf mein Blog führen und in deren oberen Rängen sich Begriffe wie “Engelspenisse”, “Lolicon” und “Yakuza Porn” befinden. *Billiger abnehmen mit Viagra!!!*
Aber vielleicht kommt das auch nur davon, wenn man sich zu sehr auf die perversen Japsen und ihre verdorbene Kultur einlässt. ;-)   *xxx mit Sushi*

*Nachtrag:* *digimon sex tape*
Als kleines Experiment und schmierigen Versuch, mit null Aufwand mehr Hits zu kriegen, sind in diesem Post ein paar subtile Geheimbotschaften enthalten.

Toad’s Oil (Gama no abura)

IMDB/OFDB

Japan, 2009

Regie: Kôji Yakusho

Takuro Yazawa zockt mit seinem Vermögen als wäre das alles nur ein lustiges Spiel und als wäre sein eigener Kontostand einfach eine Art Highscore die es zu knacken gilt. Die Börse ist seine Spielwiese, auf der er sich mit geradezu kindlicher Naivität austobt und alles andere um sich herum vergisst. Wenn alles in die Hose geht, fängt er halt wieder von vorne an. Sein kompromissloses Weltbild, das Leben als ein einziges Spiel zu betrachten, gerät aus den Fugen als sein Sohn Takuya, auf dem Weg um seinen alten Freund Saburo aus dem Knast abzuholen, von einem LKW angefahren wird und in ein Koma fällt. Währenddessen zieht der mittellose aber um ein redliches Leben bemühte Saburo bei den Yazawas ein und in ihm und Takuro knallen zwei radikale Gegensätze aufeinander. Während Saburo versucht, wieder festen Boden unter die Füße zu kriegen, nimmt Takuro die Anrufe von Takuyas schräger Freundin an und gibt sich als sein Sohn aus; in den verlogenen Gesprächen mit der entrückten Hikari findet er eine neue Spielwiese. Bald darauf stirbt Takuya. Takuro verkauft daraufhin sein Anwesen, erwirbt ein Wohnmobil und begibt sich zusammen mit Saburo auf eine ausgedehnte Sinnsuche, die immer unwirklicher wird und in seine eigene Vergangenheit zu führen scheint.
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Loved Gun

IMDB/OFDB

Japan, 2004

Regie: Kensaku Watanabe

Der Auftragsmörder Hayamada ist auf der Flucht vor seinen früheren Auftraggebern. Sie haben seinen Ex-Kollegen Maruyama und den unerfahrenen Taneda beauftragt, ihn zu beseitigen. Am Ende sener Kräfte und schwer verletzt trifft er auf die verschlossene und vom eigenen Schicksal arg gebeutelte Miyuki. Eigentlich möchte er ihr nur ihren Mororroller als ein weiteres Fluchtfahrzeug stehlen, doch es kommt anders als sich Miyuki gar nicht von “Akira”, seinem knallroten Revolver, beeindrucken lässt. Stattdessen bricht er zusammen, und als er im Krankenhaus wieder erwacht, ist auch seine Leblingswaffe verschwunden. Er macht Miyuki ausfindig, die Akira für ihn “aufbewahrt” hat. Sie gibt ihm die Waffe wieder, unter der Bedingung, dass er einen letzten Mordauftrag für sie ausführt. Währenddessen kommen seine Verfolger unaufhaltsam näher.



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Golden Slumber

IMDB/OFDB

Japan, 2010

Regie: Yoshihiro Nakamura

Der unscheinbare Paketbote Aoyagi wird auf einen Schlag aus seinem bequemen und vorhersehbaren Alltag herausgerissen, als ihn ein alter Freund zum Angeln einlädt. Denn bald findet er sich mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt im Auto jenes Freundes in der Nähe einer vorbeiziehenden Parade wieder. Man habe ihm Geld angeboten, um Aoyagi hierher zu bringen, beichtet ihm sein alter Genosse. Dann gibt’s eine Explosion, und um sie herum bricht Chaos aus. Auch das Auto in dem sie sitzen ist vermint und Aoyagi entkommt knapp einer weiteren Explosion, die eigentlich für ihn bestimmt war. Auf der Flucht vor der Polizei erfährt er durch die Medien langsam den Grund für seine Misere: Die erste Explosion auf der Parade war ein Mordanschlag auf den japanischen Premierminister. Mit Hilfe eines Doppelgängers sowie gefälschten Fotos und Überwachungsvideos möchte man ihm den Anschlag in die Schuhe schieben. Doch das stellt sich als nicht so leicht raus, denn von allen Seiten bekommt der perplexe Aoyagi unerwartete Hilfe, unter anderem von alten Schulfreunden und Kollegen, und sogar ein gesuchter Serienmörder erweist sich als durchaus umgänglicher Zeitgenosse und hilft ihm bei der Suche nach dem wahren Täter.
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Shangri-La (Kinyuu hametsu Nippon: Tôgenkyô no hito-bito)

IMDB/OFDB

Japan, 2002

Regie: Takashi Miike

Die Barackensiedlung “Shangri-La” ist nur auf den ersten Blick ein gewöhnlicher Slum. Entgegen dem äußeren Erscheinungsbild seiner Bewohner, ist das Leben dort straff durchorganisiert und ihr Oberhaupt, der “Major”, fördert den Zusammenhalt der Gruppe und die verborgenen Talente seiner Leute. So wurde Shangri-La zu einem ganz erstaunlichen Biotop und Zufluchtsort gestrandeter Existenzen. Eines Tages stoßen zwei unwahrscheinliche Besucher auf das seltsame Grüppchen: Ein arbeitslos gewordener Postangestellter findet in Shangri-La ein neues soziales Umfeld, als er – sich als Polizist ausgebend – zufällig einige Randalierer aus der Siedlung vertreibt. Kurze Zeit später, versucht ein soeben pleite gegangener Druckereibesitzer, sich unmittelbar am Rande der Siedlung in seinem Auto das Leben zu nehmen. Seine Firma musste Konkurs anmelden, nachdem ein Geschäftspartner ihn mit einer faulen Bürgschaft über den Tisch gezogen hat. Der Suizidversuch platzt, denn gleichzeitig gibt es einen Verletzten in der Siedlung, und anstatt sich das eigene Leben zu nehmen, rettet er das Leben eines der Obdachlosen. Auch er wird mit offenen Armen in den Kreis schrägen Vögel aufgenommen und gemeinsam setzen sie es sich zum Ziel, dem gescheiterten Unternehmer zu einem neuen Start zu verhelfen und dabei auch noch seinem betrügerischen Geschäftspartner eins auszuwischen…
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